Seit dieser Woche wird der Wilhelmsruher See von seiner Schlammschicht befreit. Voraussichtlich ca. 2.700 Kubikmeter belasteter Schlamm werden durch ein spezielles Amphibienfahrzeug aus dem Gewässer gesaugt und anschließend mittels einer mobilen Entwässerungsanlage getrocknet. Der transportfähige Schlamm wird dann in mehreren Etappen zur Verwertungsstelle gefahren.
Vor der Entschlammung war eine Grobreinigung des Gewässergrundes notwendig. Bei diesem Arbeitsschritt wurde mal wieder deutlich, dass unsere wertvollen Kleingewässer gerne als Müllkippe verwendet werden. Neben allerlei Sperrholz und Haushaltsmüll wurden auch größere Alltagsgegenstände (z.B. Fahrräder, Gartenmöbel) gefunden und entsorgt. Eine Spezialfirma kümmerte sich um die Bergung von Kampfmitteln.
Die im Februar 2024 durchgeführte Abfischung wurde im Mai wiederholt, um die Fischbiomasse im Gewässer weiter zu reduzieren und einem Fischsterben vorzubeugen. Auch dieses Mal wurden exotische und weniger exotische Fische aus dem Gewässer geholt. Die entnommenen Individuen der heimischen Fischfauna werden nach Sanierungsabschuss vom Fischereibetrieb wieder in das Gewässer entlassen.
Im Juli konnten sich Mitglieder des Vereins „Leben in Wilhelmsruh e.V.“ im Rahmen einer Baustellenführung über den Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen informieren. Ein Arbeitskreis engagiert sich schon seit 10 Jahren für die ökologische Aufwertung des Gewässers. Demzufolge war das Interesse groß und es gab viele Fragen zur Anlagentechnik, Bauausführung, Infrastruktur und zu naturschutzfachlichen Aspekten auf der Baustelle.
Folgende Bauphasen
Zeitlich versetzt zur Entschlammung folgen wasserbauliche und ingenieurbiologische Maßnahmen zur Wiederherstellung eines naturnahen Flachufers. Es entstehen Lebensräume für Fische, Wasservögel, Insekten und Amphibien. Durch die Errichtung moderner Sitzstufen im westlichen Uferbereich wird sich die Aufenthaltsqualität in der Grünanlage verbessern.
Die Arbeiten am Ufer werden voraussichtlich bis Dezember 2024 abgeschlossen sein. Im Anschluss der Gewässersanierung werden die beanspruchten Grünflächen und Gehwege rekultiviert bzw. instandgesetzt. Die Bauphase der Instandsetzungsmaßnahmen wird voraussichtlich bis Juni 2025 andauern. Danach wird den Besucherinnen und Besuchern eine naturnah gestaltete Grünanlage bereitstehen.
Einschränkungen in der Grünanlage und in den Anliegerstraßen
Während der gesamten Bauzeit kommt es zu erheblichen Einschränkungen in der Grünanlage und in den Anliegerstraßen westlich des Parks. Für die gesamte Baumaßnahme werden der westliche Parkzugang über die Tollerstraße als zentrale Baustellenzufahrt und die Freifläche im Eingangsbereich als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt. Dieser westliche Parkbereich bleibt daher über die gesamte Bauzeit gesperrt.
Während der Entschlammung bleibt der östliche und nördliche Bereich der Grünanlage einschließlich desnördlichen Spielplatzes so lange wie möglich geöffnet. Sobald sich die Arbeiten auf den weiteren Uferbereich des Sees ausweiten, wird der umlaufende Parkweg vollständig gesperrt. Damit sind auch der nördliche Spielplatz und die nordöstliche Beetfläche nicht mehr zugänglich.
Zwei Parkzugänge und einSpielplatz bleiben weitgehend geöffnet
Weitgehend zugänglich bleiben der südöstlich gelegene Spielplatz und die davor gelegene Grünfläche. Der südliche Parkzugang über den Siegfried-Baruch-Weg und der östliche Zugang über den Heegermühler Weg werden dafür passierbar gehalten. Dennoch kann es auch in diesem Bereich zu baulogistisch bedingten, temporären Sperrungen kommen.
Teilweise begrenzte Parkmöglichkeiten in der Tollerstraße
Über alle Bauphasen werden Halteverbotszonen in den Anliegerstraßen eingerichtet, um An- und Abtransporte mittels LKW zu gewährleisten. Die Halteverbotszonen erstrecken sich auf die Hertzstraße (einseitig) und auf die Tollerstraße sowie Heegermühler Weg und gelten von Montag bis Freitag. Alle Verkehrsteilnehmende werden gebeten, die Halteverbotszonen zu beachten und ihr Fahrzeug nur außerhalb der markierten Bereiche abzustellen.
Weitere Einschränkungen im Bereich der Grünanlage und der Anliegerstraßen bleiben vorbehalten. Über Änderungen wird fortlaufend auf der Bezirkshomepage informiert.
Finanzierung
Die ökologische Aufwertung des Wilhelmsruher Sees wird mit dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) ermöglicht.